Fortbildung

Umgang mit interkulturellen und religiösen Konflikten in Schule und Erziehung

Neben Rana sitze ich auf keinen Fall, das ist haram!, sagt Said bei der Zuweisung des neuen Sitzplatzes. Die Lehrerin ist ratlos. Immer häufiger wird der schulische Kontext zum Austragungsort interkultureller und damit auch religiöser Konflikte. Kinder mit Migrationshintergrund können eine andere Erstsozialisation erfahren haben als Kinder ohne Migrationshintergrund. Verinnerlichte, religiös und kulturell begründete Werte und Normen können im schulischen Alltag zu Konfliktsituationen führen. Nicht selten kann sich das pädagogische Personal, vor allem in der Begegnung mit muslimisch geprägten SchülerInnen und/oder Eltern, überfordert fühlen. In diesem Workshop soll genauer hingeschaut werden, was patriarchale Erziehungskonzepte muslimischer Prägung beinhalten können und inwiefern sich das auf das Verhalten der Kinder, die aus solchen familiären Kontexten stammen, in der Klasse, auf dem Schulhof und in der Peer-Group auswirken kann.
Der Workshop möchte dazu beitragen, dass eine solche patriarchal-religiöse familiäre Prägung als ein Einflussfaktor auf Schulklima, Unterrichtspraxis, Lehrkräfte- und Schülerinnenpersönlichkeit von den TeilnehmerInnen reflektiert wird. Ausgehend von konkreten Erfahrungen und Beispielen aus dem Arbeitsalltag der TeilnehmerInnen und mit Hilfe interaktiver Übungen werden in vertrauensvoller Atmosphäre und durch offenen Austausch gemeinsam Handlungsstrategien und Lösungswege erarbeitet, um möglichen Spannungs- und Konfliktsituationen mit muslimisch geprägten SchülerInnen und /oder Eltern konstruktiv zu begegnen. 

Workshop

LALE

Denkst Du überhaupt darüber nach, was unsere Nachbarn über Deinen Vater sagen werden, wenn Du Dich so verhältst? Schämst Du Dich nicht!. Häufig leben muslimisch geprägte geflüchtete und zugewanderte Mädchen sowie heranwachsende Frauen in patriarchalen Familien. Nicht selten ist es ihnen nicht bewusst, dass diese Strukturen ihre Mädchen- und Frauenrechte verletzen und ihre Entfaltungschancen massiv einschränken. Da sie bereits ab der frühen Kindheit verinnerlichen, dass das Kollektiv über dem Individuum steht, fällt es ihnen meist sehr schwer, sich davon zu lösen, um frei und selbstbestimmt zu leben.
In einer geschwisterlichen und lockeren Atmosphäre erfahren die Teilnehmerinnen, welche Rechte ihnen als Mädchen und Frauen in Deutschland zustehen und wie sie diese aktiv in ihrem Alltag ausüben können. Weiterhin werden sie über geschlechtsspezifische diskriminierende Strukturen und Gewaltformen aufgeklärt, sie sollen lernen, diese zu erkennen, zu hinterfragen und sich davor zu schützen. Durch offenen Austausch, Filme, Rollenspiele und leichte Aufgaben für den Alltag sollen die Mädchen und die heranwachsenden Frauen gestärkt werden, ihre Rechte wahrzunehmen, (familiäre) Konflikte adäquat zu lösen und sich im Falle von Gewalt, zu wehren.
Um Nachhaltigkeit zu erreichen, ist der freiwillige Besuch und die aktive Teilnahme aller vier Workshops empfehlenswert.

Vorträge

u.a. zu den Themen Integration, Mädchen & Frauen in muslimisch geprägten Gesellschaften. Anfragen können Sie über das Kontaktformular stellen.

Österreichischer Integrationsfond

Podiumsgespräch zum Thema Gewalt gegen Frauen, Mai 2019

"Islamismus: Eine Gewaltform gegen Frauen?"

Gemeinsame Diskussion mit: dem Zentralrat der Ex-Muslime, der Initiative der Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung und Frauen für Freiheit e.V., November 2020